TOTALE MONDFINSTERNIS AM 09./10.12.1992
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DIE MONDFINSTERNIS AM 09./10.12.1992 IM ÜBERBLICKDie Totale Mondfinsternis vom 09.12.1992 fand für Mitteleuropa unter optimalen Bedingungen statt, um Mitternacht wenige Tage vor der Wintersonnenwende, also mit dem Mond sehr hoch am Himmel. Die Erwartungen waren folglich groß - und wurden wieder einmal enttäuscht, denn Mitteleuropa lag unter einer fast geschlossenen Wolkendecke, die auf einem etwa 2 Stunden nach Ende der MoFi aufgenommenen Satellitenbild deutlich zu sehen ist. Lediglich im Hamburger Raum und bei Lübeck gab es längere Aufklarungsphasen. Dabei entschieden offenbar wenige Kilometer über Erfolg oder Nichterfolg. Im übrigen Deutschland ließen nur ganz vereinzelt kleine Wolkenlücken kurze Blicke auf die MoFi zu (Neckel 1993, Kaiser 1996). Satellitenbild (Infrarot, Ausschnitt) von NOAA 11 vom 10.12.1992, 04.17 UT.
Image courtesy to Dundee Satellite Receiving Station, Dundee University, Scotland. Wie im Vorfeld erwartet (auch Böhme 1992 und Federspiel 1992), fiel diese Mondfinsternis extrem dunkel aus, mit einem Danjon-Wert knapp über Null und einer Helligkeit, die der eines Sterns 3. Größe entsprach. Ursache für die große Diskrepanz zwischen vorhergesagter und beobachteter Helligkeit waren Aerosole aus den 5 großen Eruptionen des philippinischen Vulkans Pinatubo zwischen dem 12.06. und 15.06.1991 sowie aus der Aktivität des chilenischen Cerro Hudson zwischen dem 08. und 15.08.1991. Vergleichbar dunkle Totalitäten waren zuletzt am 30.12.1963 nach dem Ausbruch des Agung und am 30.12.1982 nach den Eruptionen des El Chichón verzeichnet worden. Datenanalysen zeigten später, dass die Trübung der Stratosphäre nach dem Pinatubo-Ausbruch etwas stärker als nach der Krakatau-Eruption von 1883 ausfiel, aber um Größenordnungen hinter derjenigen nach dem Tambora-Ausbruch 1815 zurückblieb.
Sichtbarkeitsgebiet und Ablauf der MoFi am 09./10.12.1992
Situation bei Finsternismitte für 50˚N/10˚E. Erstellt mit WIN-ECLIPSE 3.2 von Heinz Scsibrany.
(Dünner Ring = Halbschatten; dunkle Fläche = Kernschatten) LINKS UND LITERATURFred Espenak: Total Lunar Eclipse of 1992 Dec 09 HM Nautical Almanac Office: Total Eclipse of the Moon - 1992 December 09-10 In-The-Sky.org: Total lunar eclipse Ian Cameron Smith: Total Lunar Eclipse of 9 Dec, 1992 AD Timeanddate.de: 9/10. Dezember 1992 - Totale Mondfinsternis Agrupación Astronómica de Gran Canaria: Eclipse de Luna de diciembre de 1992 Stelios Christakis: Total lunar eclipse (Video) Chris Cook: A partially eclipsed Moon rises over the 405 freeway in Southern California Fred Espenak: 1992 Eclipse Matrix
Manfred Holl: 9./10. Dezember 1992 - total Independent: Lunar eclipse visible tonight Kevin Johnson: Lunar eclipse, 9 December 1992
Mario Lehwald: 09.12.1992 - Totale Mondfinsternis Joe Roberts: December 1992 Lunar Eclipse The Morning Call: Lunar Eclipse Puts On Show For Valley Anonymus (1991): Eclipse totale de Lune le 9-10 décembre 1992. Ciel et Terre 107, L15. Alean, J. (1992): Zur Mondfinsternis vom 9./10. Dezember 1992 - Simulationen im Computerprogramm "Voyager". Orion 250, 100 - 102. Böhme, Dieter (1992): Die Mondfinsternis am 9./10. Dezember 1992. Sterne und Weltraum 12/1992, 795. Federspiel, Martin (1992): Die totalen Mondfinsternisse von 1990 und 1992. Sterne und Weltraum 12/1992, 792-794. Kaiser, Karl (1996): Erinnerungen an die Mondfinsternis vom 9./10. Dezember 1992. Sterne und Weltraum 4/1996, 289-290. Neckel, Thorsten (1993): Die Mondfinsternis vom 9./10. Dezember 1992. Sterne und Weltraum 3/1993, 222-223. Rozakis, John (1993): Die totale Mondfinsternis vom 9./10. Dezember 1992 war extrem dunkel. Sterne und Weltraum 11/1993, 786. |