IM GÜRTEL DER VENUS
PARTIELLE MONDFINSTERNIS AM 07.08.2017Impressum Email-Kontakt Datenschutz © Mondfinsternis.info 2006 - 2018 |
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Die Mondfinsternis am 07.08.2017 im Rückblick |
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DIE MONDFINSTERNIS AM 07.08.2017 IM RüCKBLICKAls der Mond am Abend des 07.08.2017 (ein Montag) aufging, war das Maximum dieser bescheidenen partiellen Mondfinsternis bereits vorbei. Noch in der hellen bürgerlichen Dämmerung endete die Kernschattenphase. Doch bis dahin boten sich reizvolle Fotomotive, als der "angeknabberte" Mond knapp über dem Horizont in der Gegendämmerung stand, die im angelsächsischen Raum als "Belt of Venus" (Gürtel der Venus) bezeichnet wird. Um in den Genuss dieses Schauspiels zu kommen, benötigten Sie unbedingt einen Standort mit freiem Blick zum Südost-Horizont, denn selbst am Sichtbarkeitsende der Halbschattenphase stand der Mond gerade einmal 16 Grad hoch. Partielle Mondfinsternis am 07.08.2017 über den Alpen.
Aufgenommen während des Linienflugs OS 566 von Zürich nach Wien von Klaus Moser.
Die Medien hatten im Vorfeld in der inzwischen gewohnten Intensität über die Mondfinsternis berichtet. Dabei wurde sehr sachlich darauf hingewiesen, dass es sich um eine bescheidene MoFi handeln würde, welche durch ihre Horizontnähe zudem im deutschsprachigen Raum schwierig zu beobachten sein würde. Jedoch wurde - auch in der Astronomie-Szene (und auf dieser Seite hier) - eine altbekannte Tatsache übersehen: Halbschatten- und Partielle Mondfinsternisse lassen sich in Horizontnähe besonders gut beobachten, weil durch die Extinktion des Mondlichts in den horizontnahen Luftschichten der Schatten auf dem Mond kräftiger in Erscheinung tritt als bei einer Position hoch am Himmel. Dieser Effekt in Verbindung mit verbreitet gutem Wetter führte zu einer rekordverdächtigen Anzahl an eindrucksvollen Fotos und Videos. Neben den üblichen Zeitraffern war bei letzteren der Anteil an Echtzeitfilmen recht hoch. Die an Hand von Landschaftmerkmalen bereits nach wenigen Sekunden gut sichtbare Bewegung des Mondes lud zum Drehen entsprechender Szenen ein (s. nachstehendes Video). Aufgang des noch partiell verfinsterten Vollmonds über dem Ölberg (Siebengebirge),
aufgenommen zwischen 21:15 und 21:18 MESZ am Bonner Rheinufer.
Quelle: USNO.
Sichtbarkeitsgebiet und Ablauf der MoFi am 07.08.2017
Wanderung des Mondes durch den Erdschatten.
Erstellt mit WIN-ECLIPSE 3.6 von Heinz Scsibrany.
(Dünner Ring = Halbschatten; dunkle Fläche = Kernschatten) |
WO KONNTE MAN DIE MONDFINSTERNIS SEHEN?Die Mondfinsternis am 07.08.2017 fand für uns in Mitteleuropa unter eher ungünstigen Voraussetzungen in den Abendstunden statt, da der Mond erst aufging, als die - ohnehin bescheidene - Kernschattenphase sich bereits ihrem Ende entgegen neigte. Im Südosten Mitteleuropas, z.B. in Wien, waren die Bedingungen etwas besser, weil der Mond rund 30 Minuten früher aufging, sodass das Maximum der Finsternis gerade noch sichtbar war. Dagegen endete im Nordwesten, z.B. auf Sylt, die Kernschattenphase bereits unmittelbar nach Mondaufgang.
Wer die MoFi bei größerer Höhe über dem Horizont beobachten mochte, konnte dies im Mittelmeergebiet tun. Den Platz in der ersten Reihe hatten bei diesem Ereignis aber Beobachter auf den Inseln im Indischen Ozean. Auch im Osten Afrikas, in Zentral-, Südasien und Südostasien, in Australien und großen Teilen der Antarktis war die Mondfinsternis in ihrem kompletten Verlauf sichtbar. Klicken Sie bitte auf die Karte, um eine vergrößerte Ansicht in einem separaten Fenster zu öffnen! Quelle: NASA Eclipse Web Site
Erstellt mit OCCULT 4.2.0.6.
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WIE BEOBACHTET MAN DIE MONDFINSTERNIS?Zum Beobachten einer Mondfinsternis benötigen Sie eigentlich nichts außer Ihren Augen. Wenn Sie ein Fernglas, und sei es auch nur ein kleines Opernglas, besitzen, so sollten Sie dieses zusätzlich benutzen - der Anblick des partiell verfinsterten Mondes ist dann noch um vieles eindrucksvoller! Meiden sollten Sie künstliche Lichtquellen. Was Sie dagegen unbedingt suchen müssen, ist ein Platz mit freiem Blick bis ganz hinunter zum Ost-Horizont, zumindest wenn Sie die MoFi von Anfang an verfolgen möchten. In den Mittelgebirgen und in den Alpen ist es unter Umständen gar nicht einfach, einen solchen zu finden. Hochgelegene Stellen am Ostrand der Gebirge kommen am ehesten infrage. Dagegen kann im Flachland der beste Beobachtungsplatz durchaus das heimische Küchenfenster sein. Insbesondere in der Anfangsphase sind Sie bei dieser MoFi auf einen wolkenfreien Himmel angewiesen, denn Wolken häufen sich nun einmal aufgrund des flachen Blickwinkels in Horizontnähe. Spezielle Hinweise
Bei der Beobachtungsplanung ist zu beachten, dass der Mond nach seinem Aufgang nur sehr allmählich an Höhe gewinnt. Zum Ende der Kernschattenphase hat er sich gerade einmal 4° vom Horizont entfernt, und wenn gegen 22:10 MESZ das Sichtbarkeitsende der zweiten Halbschattenphase erreicht ist, sind es erst 16°. Wer in einem dicht bebauten Wohnviertel oder in einem tieferen Tal wohnt, wird es gar nicht so einfach haben, einen geeigneten Beobachtungsort zu suchen. Am besten sieht man sich bereits ein paar Tage vor der MoFi entsprechend um. Vielfach reicht es aus, in eine ländliche Gegend am Stadtrand zu fahren, möglichst Richtung Osten: dann haben Sie die störende Lichtglocke der Stadt hinter sich.
Ablauf der Mondfinsternis am 07.08.2017. Die sehr subtile Abschattung wird in dieser mit Stellarium 0.13.3
erstellten Simulation recht naturgetreu wiedergegeben. Himmelsausschnitt um den Mond bei Mondaufgang. Der gelbe Kreis hat einen Durchmesser von 10 Bogengraden
Bitte klicken Sie auf das Bild, um dieses in Originalgröße in einem separaten Browserfernster zu sehen. Damit Sie einen Eindruck gewinnen, was außer der MoFi noch am Himmel zu sehen ist, präsentieren wir Ihnen nachfolgend 2 Diagramme (erstellt mit Stellarium), die den Himmelsanblick am Abend des 07.08.2017 zu verschiedenen Zeitpunkten darstellen. Streng genommen gelten sie nur für die Koordinaten 50°N/10°E; dieser Ort liegt jedoch ziemlich im Zentrum von Mitteleuropa, sodass die Karten für das gesamte Gebiet verwendet werden können. Himmelsanblick am 07.08.2017 um 22.00 MESZ (links) und um 23.00 MESZ (rechts). Erstellt mit Stellarium.
Klicken Sie bitte auf die Karten, um vergrößerte Ansichten in einem separaten Fenster zu öffnen. |
WIE WAR DAS WETTER AM 07.08.2017?Die Wetterbedingungen in Mitteleuropa waren während der Mondfinsternis am 07.08.2017 insgesamt vergleichsweise günstig. Zwar lag über dem gesamten Nordwesten Deutschlands eine mehr oder weniger dichte Zirrus-Schicht. Diese vermochte das Beobachtungsvergnügen hier und da zu beeinträchtigen, ohne aber das Finsternis-Geschehen ganz zu verdecken.
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