Totale Mondfinsternis am 26.05.2021

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TOTALE MONDFINSTERNIS AM 26.05.2021

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Im Jahr 2021 fand am 26. Mai eine Mondfinsternis statt, bei welcher der Erdtrabant mit einer Magnitude von 1.01 nur ganz knapp komplett in den Kernschatten eintauchte. Die Totalität dauerte laut Kalkulationen der NASA lediglich 15 Minuten, also nur wenig länger als für den 04.04.2015 berechnet worden war. Damals wurde entgegen der Voraussagen die Totalität gemäß den Beobachtungen knapp verfehlt. Man durfte daher durchaus etwas gespannt sein, wie es sich am 21.05.2021 verhalten würde.
Optimal zu beobachten war diese MoFi von Ostasien und Australien über den Pazifik bis in den Westen Nordamerikas. Sie bot insbesondere in südlichen Breitengraden einen imposanten Anblick, da der verfinsterte Mond im eindrucksvollen Sternbild Skorpion etwa 6 Grad entfernt vom hellen Sterns Antares stand. Mitteleuropäer mussten sich mit Livestreams des Ereignisses begnügen.

Im Vorfeld hatte Fred Expenak das neueste und exakteste Modell zur Berechnung der Kontaktzeiten mit dem bisher auch von ihm selber genutzten verglichen. Das verbesserte Modell berechnete eine um etwa 1.5 Minuten längere Totalität als das konventionelle. Die praktische Beobachtung zeigte denn auch, dass anders als 2015 die Totalität mit Sicherheit erreicht wurde. Zu dem uralten Problem der Kontaktzeiten-Berechnung gesellte sich bei dieser MoFi eine ganz aktuelle und in die Zukunft weisende Fragestellung. Mondfinsternisse stellen nämlich ein hervorragendes Testfeld für Methoden dar, um im Spektrum ferner Sterne nach Lebenssignaturen von Exoplaneten zu suchen. Wie das funktioniert, erläuterte die ESO in einem leicht verständlichen Beitrag.

In den Medien fand das Himmelsereignis weltweit routinierte Aufmerksamkeit, wobei sich eine intensive Berichterstattung wenig überraschend auf die Regionen beschränkte, in denen die Totalität sichtbar war. Im englischsprachigen Raum wurde diese Finsternis recht einheitlich als "Super Flower Blood Moon" bezeichnet, da sie mit einem "Supermond" zusammen fiel. Bei den Algonquin-Indianern und anderen Ureinwohnern Nordamerikas hatte jeder Vollmond im Jahreslauf einen spezifischen Namen. Diese Bezeichnungen wurden von den europäischen Siedlern übernommen. Der Mai-Vollmond wird als "Flower Moon" (Blumen-Mond) bezeichnet, weil um diese Jahreszeit besonders viele Pflanzen in Blüte stehen.
Aufmerksamkeit erregte ein von der Quantas organisierter ein Beobachtungsflug zur MoFi, welcher binnen Minuten ausverkauft war. Dabei spielte sicherlich eine Rolle, dass viele Australier nach der durch Corona bedingten langen Abstinenz hungrig nach Reiseerlebnissen jeder Art waren.
Unter den unzähligen Bildern, Videos und (Kurz)berichten von der MoFi (kleine Auswahl) ragt zum Einen der Bericht von Alan Dyer heraus. Zum anderen sei auf die von Christopher Kyba kommentierten Satellitenbilder hingewiesen, auf denen zu sehen ist, wie die sonst im Vollmondlicht leuchtenden irdischen Wolken während der Totalität fast unsichtbar werden. Die Totalität fiel übrigens mekrlich dunkler aus als erwartet, was von einem brasilianischen Spezialisten auf eine leichte Trübung der Stratosphäre in Folge mehrerer Vulkanausbrüche zurückgeführt wurde.

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